Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Ihr Computer mit dem Internet verbunden wird, wenn Sie ihn einschalten? Oder wie Ihr Smartphone automatisch die richtige IP-Adresse bekommt, um sich ins WLAN einzuloggen?

DHCP, oder Dynamic Host Configuration Protocol, ist ein Netzwerkprotokoll, das diese Aufgaben ĂŒbernimmt. In diesem Artikel erklĂ€ren wir Ihnen, wie DHCP funktioniert und warum es wichtig ist, auch wenn Sie kein Technik-Experte sind. Mit unserer verstĂ€ndlichen ErklĂ€rung und Illustration werden Sie in kĂŒrzester Zeit mehr ĂŒber DHCP wissen.

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DHCP einfach erklÀrt

DHCP – Technisch erklĂ€rt

DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) ist ein Protokoll, das dafĂŒr sorgt, dass GerĂ€te in einem Netzwerk automatisch eine IP-Adresse und andere Informationen erhalten, die sie zum Verbinden mit anderen GerĂ€ten oder dem Internet benötigen. In den meisten Heimnetzwerken ist der Router der DHCP-Server und weist den Computern und Smartphones automatisch eine IP-Adresse zu, wenn sie sich dem Netzwerk anschließen. DHCP ist wichtig, weil es die Netzwerkverwaltung vereinfacht und sicherstellt, dass alle GerĂ€te im Netzwerk miteinander kommunizieren können.

DHCP funktioniert in zwei Teilen: dem Client (z.B. dein Computer) und dem Server. Der Server ist in den meisten Heimnetzwerken der Router selbst und sorgt dafĂŒr, dass ein Computer, der sich mit dem Router verbindet, automatisch eine richtige IP-Adresse erhĂ€lt, damit er mit anderen GerĂ€ten im gleichen Netzwerk oder dem Internet kommunizieren kann. Du musst nichts konfigurieren und fast alle Router haben DHCP standardmĂ€ĂŸig aktiviert.

Eine IP-Adresse kann dynamisch oder statisch sein und muss nach einer bestimmten Zeit (Lease-Time) erneuert werden. DHCP ist eines der komplexeren IP-Protokolle in Computernetzwerken, aber es er ist wichtig zu verstehen, da es fĂŒr die Verbindung von GerĂ€ten in einem Netzwerk und den Zugriff auf das Internet unerlĂ€sslich ist.

ZusÀtzlich zur IP-Adresse weist DHCP auch die Subnetzmaske, die Standard-Gateway-Adresse (Router), die DNS-Adresse (Domain Name Server) und andere relevante Konfigurationsparameter zu. In der Beschreibung (RFC) 2131 und 2132 wird DHCP von der Internet Engineering Task Force (IETF) als BOOTP-Protokoll basierter Standard definiert.

Das „Dynamic Host Configuration Protocol“ ist eines der kompliziertesten IP-Protokolle in Computernetzwerken.

DHCP – Einfach erklĂ€rt

Eine einfache Metapher, um DHCP zu verstehen, ist, es mit einem Hotel zu vergleichen. Stellen Sie sich vor, Sie sind Gast in einem Hotel und möchten sich in Ihrem Zimmer einwĂ€hlen. Sie geben Ihren Namen und Ihre Zimmernummer an der Rezeption an und erhalten daraufhin einen SchlĂŒssel, der Ihnen Zugang zu Ihrem Zimmer gewĂ€hrt. Genauso funktioniert DHCP: Der Router ist die Rezeption und vergibt an jedes GerĂ€t, das sich anschließt, eine IP-Adresse, die wie eine Zimmernummer funktioniert.

Dynamic Host Configuration Protocol

In einem modernen Heim-Netzwerk mit einem Router als Vermittler, werden jedem PC IP-Adressen zugewiesen, wenn er sich dem Netzwerk anschließt. Der automatische Prozess wird als Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) bezeichnet.

  • Es muss dabei nichts eingerichtet werden: Fast alle Router haben standardmĂ€ĂŸig DHCP aktiviert, weshalb der Router schon nach der ersten Inbetriebnahme den Computern und Smartphones in deinem Netzwerk automatisch eine IP-Adresse zuweist. Du kannst die Option deaktivieren, es gibt jedoch keinen Grund dafĂŒr.
  • DHCP besteht aus zwei Teilen: dem Client ( z.B. dein Computer) und dem Server. Der Server ist in den meisten Heimnetzwerken dein Router selbst. Das bedeutet, dass ein Computer der sich mit deinem Heim-Router verbindet, automatisch eine richtige IP-Adresse zugewiesen bekommt, sodass er mit anderen GerĂ€ten im gleichen Netzwerk oder dem Internet kommunizieren kann.

Der Hauptgrund fĂŒr die Verwendung des „Dynamic Host Configuration Protocol“, ist zur Vereinfachung der Netzwerkverwaltung, denn damit werden manuelle Konfigurationsfehler ausgeschlossen, sodass auch nicht-Techniker relativ leicht ein Heimnetzwerk betreiben können.

Was ist DHCP? – Bildlich erklĂ€rt

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Stell dir dein Heimnetzwerk wie eine Straße mit HĂ€usern vor. In dieser Straße hat jedes Haus einen eigenen Bewohner. Jedes dieser HĂ€user hat eine Adresse, sodass der Postbote die Bewohner und dessen Haus finden und ihm Post zustellen kann.

Die Anschrift eines Bewohners lautet gewöhnlich so „Max aus der Musterstraße 10“. Diese Anschrift kannst du mit der IP-Adresse vergleichen.

Die IP-Adresse kann wechseln und ist nicht festgeschrieben. Wie auch Bewohner einfach umziehen können.

Die Haus-Adresse „Musterstraße 10“ kannst du mit der MAC-Adresse vergleichen.

Diese MAC-Adresse eines jeden GerÀtes Àndert sich nicht und ist einzigartig auf der Welt.

Übrigens: Die MAC-Adresse besteht aus 12 Hexadezimalzahlen und sieht so aus – FF-FF-FF-FF-FF-FF.

Da die Anschrift (IP-Adresse) nicht fix ist, kannst du beispielsweise heute die IP 192.168.1.10 haben und morgen 192.168.1.123. Du kannst die IP-Adresse in den Netzwerkeinstellungen deines Computers auch manuell vergeben.

Damit man die Netzwerkeinstellungen wie IP-Adresse, Subnetzmaske und Default-Gateway richtig manuell konfiguriert, benötigt es ein grundlegendes NetzwerkverstÀndnis. Was aber nicht jeder hat, weshalb es dabei oft zu Problemen kommt.

Deshalb wurde eine automatische Zuweisung dieser Konfiguration entwickelt, um Probleme mit der manuellen Konfiguration zu vermeiden.

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Diese automatische Zuweisung ist das DHCP.

Der Postbote (Router) der fĂŒr die Zustellung der Post in deiner Straße (Heimnetzwerk) zustĂ€ndig ist, hat eine Liste, auf der genau steht, welches Haus (Computer mit MAC-Adresse), welche Bewohner-Anschrift (IP-Adresse) hat. Der Postbote weist dann jedem neuen Bewohner, der in der Straße auftaucht, automatisch eine IP-Adresse zu.

Dabei teilt der Postbote dem Haus auch seine eigene Anschrift (IP-Adresse des Routers) als Default-Gateway mit. Außerdem den genauen Straßennamen (Subnetzmaske), damit das Haus auch weiß in welcher Straße es steht.

Verwirrung mit DHCP

Hier kurz ein paar Punkte, die oft zu Verwirrung im Heimnetzwerk fĂŒhren.

  • Wenn dein Computer nicht mit einem Netzwerk verbunden ist, weist er sich selbst eine zufĂ€llige IP-Adresse zu. Diese IP-Adresse ist nutzlos, da der PC nicht mit einem Netzwerk verbunden ist. Die zufĂ€llige IP-Adresse verwirrt jedoch einige Benutzer, da der Computer anscheinend eine legitime IP-Adresse hat, was aber nicht der Fall ist.
  • Der schnellste Weg, um eine Netzwerkverbindung zu testen, besteht darin, den Router anzupingen. Anpingen bedeutet dem Router ĂŒber seine IP-Adresse Hallo zu sagen und zu schauen ob er antwortet.
    Hier ein kurzes Video wie das geht.
  • Du kannst den Router so konfigurieren, dass angegeben wird, welcher IP-Adressbereich verwendet werden soll. Das solltest du aber nur machen, wenn du weißt, was du tust und meistens gibt es keinen Grund, die DHCP-Einstellungen fĂŒr ein kleines Heim- oder BĂŒronetzwerk zu Ă€ndern.

Falls du wissen möchtest, was WLAN ist → Was ist WLAN / WiFi? [VerstĂ€ndlich erklĂ€rt fĂŒr nicht-Techniker]

Zusammenfassung – Was ist DHCP?

In Zusammenfassung ist DHCP ein wichtiges Protokoll, das fĂŒr die Verbindung von GerĂ€ten in einem Netzwerk und den Zugriff auf das Internet sorgt. Es wird von einem Router als DHCP-Server bereitgestellt und weist den Computern und Smartphones automatisch eine IP-Adresse zu, wenn sie sich dem Netzwerk anschließen.

DHCP ist einfach zu verstehen und erleichtert die Netzwerkverwaltung, indem es den manuellen Konfigurationsprozess von IP-Adressen fĂŒr jedes GerĂ€t im Netzwerk ersetzt. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die IP-Adresse, die von DHCP zugewiesen wird, entweder dynamisch oder statisch sein kann und nach einer bestimmten Zeit (Lease-Time) erneuert werden muss. Wenn du mehr ĂŒber DHCP und andere Netzwerkprotokolle wissen möchtest, empfehle ich dir, weiter zu recherchieren und dich in Fachliteratur oder online zu informieren.